Was hat die Zeitarbeit bloß gegen die 50er?????

Empfehlenswerte Angebote und Zeitarbeitsfirmen aus der Branche Personaldienstleistung. Die Angebote gehen von Zeitarbeit München bis Zeitarbeit Hamburg und zieht sich über alle Bereiche der Leiharbeit.
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Junge50er
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Beitrag von Junge50er » Do Nov 01, 2007 19:37

Hallo rundum,

nun habe ich mich hier ausführlich eingelesen, habe festgestellt ich dürfte zu den "Senioren" (blödes Wort) dieses Forums gehören, habe außerdem bemerkt, hier sind viele Vertreter der Branche Zeitarbeit unterwegs ... und an Euch habe ich eine ganz konkrete Frage.

Wie kann es sein, dass frau mit Spitzenzeugnissen und jeder Menge Erfahrung im Bereich Geschäftsleitungsassistenz / Eventmanagement, beileibe kein Omi-Typ, permanent aussortiert wird?

Dabei bietet meine Altersgruppe doch nicht von der Hand zu weisende Vorteile: Jede Menge Berufserfahrung, keine Schwangerschafts- oder Eltern-Auszeiten mehr in Sicht, Menschenkenntnis, Fingerspitzengefühl und mit Gewissheit (angesichts des offensichtlich gesunkenen Marktwertes) hochmotiviert.

Schon jetzt danke für ehrliche Antworten

Junge50er(in) 8)

Jörg
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Beitrag von Jörg » Sa Nov 03, 2007 14:27

Pauschal kann man da vermutlich wenig sagen.

1. Kommt es darauf an, ob die entsprechende Firma gerade entsprechende Stellen frei hat.
Manche suchen z.B. hauptsächlich Priduktionshelfer und dafür sind sie absolut überqualifiziert.
Für ihre Qualifikationen haben diese nur ab und an Vermittlungstätigkeiten. Das bedeutet, dass die Kunden eine entsprechende Assistentin der Geschäftsführung suchen.
Nur wenn die diesen Auftrag haben, suchen wir entsprechend qualifizierte Personen.

Außerdem gibt es verschiedenen Zeitarbeitsfirmen, die sich auf unterschiedliche Bereiche spezialisiert haben.

2. Haben manche Firmen die Befürchtung, dass eine erfahrene Mitarbeiterin zu viele Forderungen stellt, sich zu gut mit ihren Rechten auskennt oder so einfach keine Mitarbeiter haben wollen die älter als der Chef sind.

3. Manche glauben, dass ältere Arbeitnehmer häufiger krank und wenige belastbar sind.
Tatsächlich sind Arbeitnehmer mit zunehmendem Alter nihct mehr so erpicht an ihre Leistungsgrenzen zu gehen, wie es junge Heißsporne tun. Was man dabei allerdings vergisst ist, dass ältere Mitarbeiter häufig effektiver arbeiten und routinierter sind.

4. Vielleicht gibt es in irgendwelchen Bereichen Qualifikationen, die unbedingt gefordert sind, sie aber nicht haben. Evtl. befürchtet man, dass Sie über ein gewisses Maß hinaus nicht mit anderen EDV-Programmen zurecht kommen. SAP ist z.B. ein Programm mit dem man heute viel arbeitet.

5. Ich weiß nicht in welchem Bereich Deutschlands Sie gesucht haben, vielleicht gibt es in dem Bereich auch einfach nicht die richtigen Stellen.

In der Kopfleiste dieses Forum ist beispielsweise eine Zeitarbeitsfirma in München genannt die offensichtlich häufiger Teamassistenten sucht.

Jörg
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Beitrag von Jörg » Sa Nov 03, 2007 14:30

Ach ja, eines gibt es noch!
Ab 55 darf ein Mitarbeiter nicht mehr einfach so entlassen werden.
Also stellen viele Firmen keine Personen ein, die schon oder bald 55 Jahre oder älter sind.

Ursprünglich wollte die Politik mit dem Gesetz erreichen, dass ältere Arbeitnehmer nicht so leicht entlassen werden.
Ergebnis ist nun, dass die Personen entlassen werden, ehe sie 55 sind.

Junge50er
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Beitrag von Junge50er » Sa Nov 03, 2007 19:39

Schönen Dank Jörg,

die von Dir angeführten Argumente habe ich auch immer wieder gehört.

Zum Entlassungsschutz für Menschen über 55: Das gilt auch nur dann, wenn die betreffende Person bereits eine Anzahl von Jahren (genaue Anzahl ist mir momentan nicht präsent, kann ich aber nachschauen) in dem Unternehmen war.

Ein Mitarbeiterin des Zeitarbeit-Unternehmens mit dem großen "R" teilte mir unlängst ganz unverblümt mit, Mitte 40 ist die Schallmauer, danach sortieren wir alles aus, lässt sich nicht mehr vermitteln ........... Meine Frage nach dem Warum wurde nicht beantwortet. Ist halt heute so. Die Unternehmen wollen junges, leistungsfähiges Personal.

Tja, da kann ich doch nur schlussfolgern, dass mir, sozusagen als Ferndiagnose, mangelnde Leistungsfähigkeit untergejubelt wird. Das empfinde ich als Diskriminierung.

Unlängst habe ich eine Bekannte zum Arbeitsamt begleitet und hatte Zeit die Arbeitsmoral und das Arbeitstempo der "Angestellten/Mitarbeiter" der AA's bzw. d. Agent.f.Arb. zu beobachten.
Die Mehrzahl schleicht im Zeitlupentempo durch die Gänge, ein paar Hansel, die offenbar für die Kontrolle der "Laufzettel" zuständig waren, stritten sich langatmig darüber, ob sie für Kontrollen der Leute für den 4. Stock zuständig seien. Wenn ich so etwas beobachten muss wird mir übel!!!

Für die jungen Leute mag die neue Machtposition der Zeitarbeitsunternehmen auf dem Arbeitsmarkt ja von Vorteil sein. Für die Generation der Älteren bedeutete sie das absolute AUS. Da stellt sich dann die Frage, muss die Mehrbelastung der Jüngeren auf solche Weise noch künstlich hochgepuscht werden, indem man den Älteren den Zugang zum ersten Arbeitsmarkt auf solche Weise verwehrt???

Dieses System ist einfach nur krank.

Jörg
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Beitrag von Jörg » So Nov 04, 2007 12:19

Was dir die Dame gesagt hat ist das größte Problem. Selbst wenn bei einem ZA-Unternehmen die Leute nichts gegen ältere Arbeitnehmer hätten, müssen sie sich nach ihren Kunden richten.

Das beste ist vermutlich sich nach Vermittlungen umzusehen, bzw. direkt nach Festanstellungen.

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